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17. Apr 2024 - 12:00 Uhr

Naturschutzbund Deutschland Landesverband Baden-Württemberg: Fischadler brütet wieder im Rheintal - Langwierige Wiederansiedlung in Baden-Württemberg offenbar geglückt

Naturschutzbund Deutschland Landesverband Baden-Württemberg: Fischadler brütet wieder im Rheintal.

Foto: Naturschutzbund Deutschland Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Naturschutzbund Deutschland Landesverband Baden-Württemberg: Fischadler brütet wieder im Rheintal.

Foto: Naturschutzbund Deutschland Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Auf dieses Foto hat sich NABU-Ornithologe Daniel Schmidt-Rothmund lange gefreut: „Sie brüten wieder. Es ist der Wahnsinn, ich bin froh und dankbar, dass das Weibchen Chronos und ihr Gatte wohlbehalten zurück am Nest in Baden-Württemberg sind. Chronos liegt nun ausdauernd flach im Nest, ein sicheres Zeichen für das erste Ei. Jetzt hoffen wir jeden Tag auf ein Foto, das zeigt, wie viele Eier im Horst liegen“, erklärt der Leiter des NABU-Vogelschutzzentrums Mössingen. Sollte die Brut erneut erfolgreich sein, wäre es erst die zweite in Baden-Württemberg seit mehr als 115 Jahren.

Jungvögel könnten Mitte Mai schlüpfen:
Das Rastatter Paar hat 2023 erstmals zwei Küken erfolgreich aufgezogen. Baden-Württembergs einzige Fischadler-Familie war im September zum Langstreckenflug gen Süden aufgebrochen, das Männchen kehrte am 21. März als erstes zum Horst zurück und richtete diesen her, das Weibchen folgte acht Tage später. Bei ihrem gut und gerne 5.000 Kilometer langen Rückflug überqueren sie die Sahara, das Mittelmeer und die Pyrenäen und sind dabei vielen Gefahren ausgesetzt, wie Wilderern, Unwettern oder Plastikmüll, indem sie sich verfangen können. Am oberrheinischen Brutplatz gilt jetzt umso mehr: Daumen drücken und hoffen, dass alles gut geht und die Fischadler-Jungen Mitte Mai schlüpfen.

Die Jungvögel vom letzten Jahr, Balbü und Kju, vagabundieren noch zwei bis drei Jahre umher, bevor sie sesshaft werden. Dann stehen die Chancen gut, dass sich das junge Männchen Kju in der Nähe seines Geburtsortes am Oberrhein ansiedelt, denn Fischadler sind heimattreu und nisten gerne in der Nähe anderer Paare ihrer Art. Zur Wahl stehen dort mehrere weitere Plattformen auf hohen Bäumen.

Horst-Standort am Oberrhein ist echter Glücksgriff:
Die künstliche Nisthilfe bei Rastatt hatte NABU-Ornithologe Schmidt-Rothmund erst vor drei Jahren in der badischen Oberrheinebene montiert: „Offenbar ist dieser Standort ein echter Glücksgriff. Fischadler sind wählerisch, sie lieben Wälder mit einzelnen, alles überragenden Baumriesen. Doch die sind selten. Von hoch oben können sie alles überblicken und Nesträuber rechtzeitig erspähen.“ Dass ein solcher Baumriese gefunden wurde, das Fischadler-Paar den Platz entdeckt und akzeptiert hat, war kein Zufall: Mehr als 30 Fischadler-Plattformen hat Schmidt-Rothmund bereits auf hohen Bäumen im Land installiert, Nistmaterial hochgeschafft und die Standorte regelmäßig besucht – mit Hilfe eines großen Netzes aus Ehrenamtlichen sowie vogelbegeisterten Spenderinnen und Spendern und mit Unterstützung von Forst BW, Gemeinden und Privatwaldbesitzenden, die ihre Flächen zur Verfügung stellen.

Hintergrund:

Adler in Deutschland:
Alle vier in Deutschland vorkommenden Adlerarten (See-, Schrei-, Stein- und Fischadler) sind gefährdet. Fischadler sind die einzigen, die in Baden-Württemberg brüten – erstmals 2023 nach mehr als 115-jähriger Pause.

Fischadler im Südwesten:
- Erster Bruterfolg seit 1907: 2023 gab es die erste nachweislich erfolgreiche Fischadler-Brut in Baden-Württemberg seit 1907. Am 23.6. wurden die jungen Fischadler Balbü und Kju beringt und flogen Mitte September ab Richtung Winterquartier.
- Ausrottung: Noch im 19. Jahrhundert war der Fischadler in Baden-Württemberg entlang von Donau, Rhein, Neckar sowie an Kocher und Jagst beheimatet. Bekannt ist dies vor allem, weil aus dem 19. Jahrhundert Jagdstatistiken mit langen Abschusslisten vorliegen. Auch Eiersammlungen in Museen belegen das. Als vermeintlicher Nahrungskonkurrent des Menschen wurde der Greifvogel erbarmungslos abgeschossen, seine Gelege wurden geplündert und man fällte Horstbäume, bis zur Ausrottung 1907 im Südwesten.
- NABU-Engagement: Für Daniel Schmidt-Rothmund ist die Wiederansiedlung der Fischadler im Südwesten ein Herzensthema und Lebenswerk, das viel Zeit, Energie, Geduld und nicht zuletzt Geld erfordert. Er hat im Land mehr als 30 Plattformen auf hohen Bäumen installiert, Nistmaterial hochgeschafft und die Standorte regelmäßig besucht. Das ist möglich dank eines großen Netzes aus Ehrenamtlichen, vogelbegeisterten Spenderinnen und Spendern sowie der Bereitschaft von Forst BW, Gemeinden und Privatwaldbesitzenden, ihre Flächen zur Verfügung zu stellen.
- Artenschutz: Seit mehr als dreißig Jahren installiert der NABU in Baden-Württemberg Nisthilfen für den imposanten Greifvogel in dessen alter Heimat an Rhein, Donau und Bodensee. Kunsthorste gibt es in mehreren Landesteilen. Im Zuge eines Projekts gemeinsam mit der französischen Partnerorganisation LPO (Liga für Vogelschutz) am Oberrhein kamen zehn Nisthilfen beidseits des Rheins zwischen Basel und Karlsruhe hinzu.
- Erfolg durch Zusammenarbeit: Ermöglicht wurde das Projekt durch die sehr gute Zusammenarbeit mit der LPO Alsace, durch ein Interreg-Projekt des NABU Südbaden und die Kooperation mit dem NABU-Bezirksverband Mittlerer Oberrhein. Finanzielle Unterstützung erhielt der NABU auch von der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe und der Schweizer Stiftung Pro Pandion sowie von privaten Spenderinnen und Spendern.

- Artenschutzprojekt Fischadler: www.NABU-Vogelschutzzentrum.de/projekte-partner/artenschutzprojekt-fischadler

- Mehr über den Fischadler: www.NABU-BW.de/tiere-und-pflanzen/voegel/arten/greifvoegel/21101.html

- Greifvogel-Patenschaft – NABU Baden-Württemberg im Einsatz für eindrucksvolle Wildvögel: www.NABU-BW.de/Patenschaften

(Presseinfo: Naturschutzbund Deutschland Landesverband Baden-Württemberg e.V., 17.04.2024)


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